Deutsch-italienischer Sprachkontakt in der Schweiz im 20. Jahrhundert: Schweizerische Italienischlehrbücher als Zeitzeugnisse
Informazioni aggiuntive
Tipo
Contributo in libro
Anno
2023
Lingua
Tedesco
Abstract
Der Beitrag beleuchtet drei schweizerische Italienischlehr-bücher für deutschsprachige Lernende als Zeugnisse helvetischer Mehrsprachig-keitsdiskurse im 20. Jahrhundert. Sie werden in ihren historischen Kontexten eingeordnet und daraufhin untersucht, was ihre Teiltexte über Vorstellungen zum deutsch-italienischen Sprachkontakt aussagen, und zwar über (a) schulische Sprachhandlungen, die im Unterricht vollzogen werden können; (b) außerschu-lische Situationen, auf welche die Texte indexikalisch verweisen; (c) die narrative und beschreibende Darstellung von Sprecher/innen der Zielsprache; (d) die Kate-gorisierung und Bewertung von Sprachen und Sprecher/innen. Die Lehrbücher transportieren Sprachkontaktmodelle zwischen territorialer Mehrsprachigkeit (mit sporadischen Kontakten oder mit zu Diglossie führender längerfristiger Migration) und interkultureller Begegnung. Mit diesen Modellen verknüpft sind Konzepte von Italianität, die den Fokus nicht nur auf Italien als Kulturnation oder Feriendestina-tion legen, sondern auch auf das Tessin, bspw. während der geistigen Landesver-teidigung der 1930er Jahre, oder auf die italienischen Einwanderer, insbesondere in einem Lehrbuch der 1970er Jahre, als die Immigration aus Italien ihren Höhepunkt erreichte.
Libro
Historische Mehrsprachigkeit Europäische Perspektiven
Editore
De Gruyter
Pagina inizio
151
Pagina fine
176
Curatore
Rita Franceschini, Matthias Hüning, Péter Maitz
Parole chiave
Mehrsprachigkeitsdiskurse, sprachliche Alltagstheorien, deutsch- italienischer Sprachkontakt, schweizerische Mehrsprachigkeit, Italienisch als Fremd- sprache, historische Lehrmittelforschung, Textlinguistik